KontoCheck Q2/2023: Banken schwingen Dispohammer

Wie die Zeiten sich doch gerade ändern. Die EZB erhöht alle paar Wochen den Leitzins. Das zeigt Wirkung: Sparer machen wieder Zinsen. Dafür schwingen die Banken den Dispohammer. Unser KontoCheck Q2/2023…

Der Dispo bzw. der Dispozins ist im KontoCheck Q2/2023 das große Stichwort. Denn tatsächlich habe alle – oder fast alle – Banken mehr oder weniger am Dispozins geschraubt. Freilich kein Wunder, gehen die steigenden Dispozinsen doch mit dem steigenden Leitzins einher.

comdirect bietet 50 Euro Willkommensbonus

Doch zuerst eine gute Nachricht: Die comdirect gewährt neuerdings wieder 50 Euro Willkommensbonus. Dieser gilt, wenn in den ersten drei Monaten nach Kontoeröffnung…

  • mindestens 700 Euro pro Monat eingehen oder
  • Sie drei Zahlungen per Apple Pay oder Google Pay (per Visa) oder
  • einen Trade bzw. eine Wertpapiersparplanausführung pro Monat leisten.

Als Neukunde gelten Sie, wenn Sie sechs Monate vor Kontoeröffnung nicht Kunde bei der comdirect waren. Wichtig: Die Aktion ist (vorerst) befristet bis zum 17.07.2023.

Das comdirect Girokonto ist übrigens generell sechs Monate für Neukunden kostenlos. Danach erfüllen Sie entweder eine der drei genannten Punkte oder zahlen pro Monat 4,90 Euro. Sind Sie unter 28 Jahre, Schüler, Azubi, Student oder Praktikant, ist das Konto dagegen dauerhaft kostenlos. Eine Visa Kreditkarte gewährt comdirect gratis, eine Girocard kostet zwölf Euro pro Jahr. Weniger schön: Der Dispozins liegt mittlerweile bei 10,25 %, der für die geduldete Überziehung sogar bei 14,75 %. Und das ist derzeit noch günstig.

KontoCheck Q2/2023: Dispo (fast) überall teurer

Wie gesagt: Das große Thema in unserem KontoCheck Q2/2023 ist der Dispo. War früher ein Dispozins unter 7 % top, sind es Mitte 2023 um die 10 %. Unter der 10er-Marke bleibt zum Beispiel die ING. Diese erhebt auf den Dispo (ebenso wie auf die geduldete Überziehung) 9,99 %. In Zeiten der Nullzinspolitik waren es mal 6,99 %. Lange her.

Die 10-%-Marke knacken unter anderem 1822direkt und deren Ableger 1822mobile. Beide fordern mittlerweile einen Dispozins von 10,43 %, der auch für die geduldete Überziehung gilt. Dafür senken beide Banken ihren Willkommensbonus. 1822direkt verspricht nur noch 50 Euro, 1822mobile 25 Euro. Selbstredend sind diese an Bedingungen geknüpft. 1822mobile fordert einen monatlichen Geldeingang von mindestes 500 Euro im Monat, 1822direkt sogar 1.000 Euro. Top: Bei Eröffnung eines Girokontos gibt es automatisch ein Tagesgeldkonto obendrauf – mit 3,0 % Zins. Zwar nur für sechs Monate (danach 0,3 %, ab 01. Juni 0,6 %) und maximal 100.000 Euro, aber immerhin.

KontoCheck Q2/2023: Eine Bank macht nicht mit…

Die Commerzbank legt noch einen drauf. Für das (bei 700 Euro Geldeingang pro Monat) kostenlose Girokonto Basis beträgt der Dispozins mittlerweile 12,20 %. Für die kostenpflichtigen Modelle Klassik (6,90 Euro/Monat) und Premium (12,90 Euro/Monat) verlangt die Commerzbank nur 11,20 bzw. 10,20 %. Noch happiger ist die geduldete Überziehung, die je nach Kontomodell 14,70 %, 13,70 % oder 12,70 % kostet.

Die Norisbank hält die Hand noch ein bissel weiter auf. Und zwar mit 12,35 %. Für die geduldete Überziehung liegt der Zinssatz gar bei 13,25 %.

Doch schrauben wirklich alle Banken am Dispo? Nein, eine bleibt standhaft: N26. Die Online-Bank gewährt wie zu guten alten Zeiten – also zu Zeiten der Nullzinspolitik – einen Top-Dispozins von 8,90 %. Damit sind die Berliner im KontoCheck Q2/2023 Testsieger beim Dispozins. Glückwunsch! Zumal der Zinssatz gleichfalls für die geduldete Überziehung gilt. Dafür erhebt N26 für die Ausgabe einer (wohlgemerkt physischen) Maestro- oder Mastercard eine Gebühr von jeweils 10 Euro. Allerdings nur einmalig.

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