Girokonto für Arbeitslose: Das beste Giro ohne Job 2023

Brauchen Arbeitslose ein spezielles Girokonto? Nein. Oder doch. Denn einige Girokonten bieten Ihnen selbst bei Arbeitslosigkeit besonders gute Konditionen. Und zwar ohne jede Bedingung. Heißt für Sie: ohne den Zwang eines monatlichen Geldeingangs. Denn viele kostenlosen Girokonten sind an einen solchen Eingang gekoppelt. Oft liegt dieser Eingang bei 700 Euro. In Lohn und Brot dürften diese für Sie kein Problem sein. Was aber, wenn Sie plötzlich Ihre Arbeit verlieren? Oder schon verloren haben? Plötzlich kostet Ihr Girokonto doch Geld. Das muss es nicht. Denn es gibt nach wie vor noch einige wenige Girokonten ohne Wenn und Aber. Ohne Bedingungen. Ohne Mindestgeldeingang. Und zwar diese hier:

PlatzGirokonto TestsiegerEröffnungLeistungenNoteAntrag
1C24 Girokonto
C24 Smart
0,00 €Kontogebühr: 0,00 €
Girokarte (EC): 0,00 €
Kreditkarte: 0,00 €
Automaten: 58.000
Habenzins: 0,00 %
Dispozins: 7,49 %
Girokonto Testergebnis "sehr gut"zum Girokonto*
2N26 Girokonto
N26 Standard
0,00 €Kontogebühr: 0,00 €
Girokarte (EC): 0,00 €
Kreditkarte: 0,00 €
Automaten: 58.000
Habenzins: 0,00 %
Dispozins: 8,90 %
Girokonto Testergebnis "sehr gut"zum Girokonto*
3Girokonto openbank
Girkonto open
0,00 €Kontogebühr: 0,00 €
Girokarte (EC): 0,00 €
Kreditkarte: 0,00 €
Automaten: 3.320
Habenzins: 0,00 %
Dispozins: -,-- %
Girokonto Testergebnis "sehr gut"zum Girokonto*
4Santander Girokonto
Santander Best Giro
0,00 €Kontogebühr: 0,00 €
Girokarte (EC): 12,00 €
Kreditkarte: 0,00 €
Automaten: 2.800
Habenzins: 0,00 %
Dispozins: 12,05 %
Girokonto Testergebnis "sehr gut"zum Girokonto*
Stand August 2023. Kosten für Giro- & Kreditkarte pro Jahr. Mindestgeldeingang pro Monat. Dispo & Kreditkarte setzen monatlichen Geldeingang und Bonität voraus. Alle Angaben ohne Gewähr. Achtung: Dieser Vergleich stellt keinen kompletten Marktüberblick dar.

Im Fazit ist das Girokonto für Arbeitslose kein spezielles, sondern ein ganz normales Giro. Nur halt ohne jede Bedingung. Außerdem ohne Kosten. So halten Sie in schweren Zeiten Ihre Ausgaben niedrig. Wobei die Konten natürlich auch für alle mit Arbeit bestens taugen.

Girokonto für Arbeitslose: Checkliste zur Auswahl

Jedenfalls sollten Sie auf ein paar Punkte achten, wenn Sie derzeit ohne Arbeit sind. Nämlich diese:

  1. kostenlose Kontoführung
    Die Kontoführungsgebühren sollten null Euro betragen. Und zwar ohne Wenn und Aber.
  2. kein (bzw. geringer) Mindestgeldeingang
    Das heißt vor allem: Kostenlos auch ohne festen Geldeingang. Zumindest sollte dieser Mindestgeldeingang weder Arbeitslosengeld (ALG I) noch Hartz IV (ALG II) übersteigen. Entsprechend könnten auch die Girokonten von 1822direkt oder DKB in Betracht kommen. 1822direkt verlangt einen Mindestgeldeingang von gerade mal einen Cent (!) pro Monat, DKB dagegen 400 Euro.
  3. kostenloses Abheben von Bargeld
    Ebenfalls wichtig: Das Abheben von Bargeld. Natürlich ebenfalls kostenlos. Zumindest zwei drei Mal im Monat.
  4. versteckte Kosten
    Achten Sie außerdem auf versteckte Kosten. Zum Beispiel bei Überweisungen. Gerade bei beleghaften Überweisungen – also auf Papier – verlangt so manche Bank eine fast schon horrende Gebühr. Mitunter sind bis zu drei (!) Euro fällig.
  5. gute Annahme-Quote durch die Bank
    Fünfter und letzter Punkt sollte eine hohe „Annahme-Quote“ durch die Bank sein. Manche Banken lehnen Kunden ohne Einkommen nämlich gern ab. Vor allem, wenn zur Person Einträge in der Schufa vorliegen.

Girokonto für Arbeitslose: Ausweg bei Schufaeintrag

Apropos Schufa: Sollten Sie unsere Testsieger wegen einer negativen Schufa ablehnen, ist das noch kein Untergang. Schauen Sie in dem Fall einfach in unsere Testsieger Girokonto ohne Schufa. Hier finden Sie Girokonten bzw. Banken, die bei Kontoeröffnung nicht bei der Schufa nachfragen. Zwar müssen Sie dann mit gewissen Abschlägen rechnen, zum Beispiel dem Verweigern eines Dispos. Aber: Sie haben ein Konto und können am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen. Außerdem natürlich Leistungen beziehen, denn Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe zahlt der Staat generell nur per Überweisung aus.

Teure Zinsen: Achtung vor der Dispofalle

Beim Dispo sollten Sie in finanzieller Schieflage dagegen Vorsicht walten lassen. Einmal in der Dispofalle, kommen Sie aus dieser nur schwer wieder heraus. Sollte das Geld mal doch nicht reichen, ist ein Klein- bzw. Ratenkredit besser. Warum? Weil Sie hier deutlich weniger Zinsen zahlen. Besonders in Zeiten der Nullzinspolitik seitens der EZB. Ein Kleinkredit von 1.000 Euro bekommen Sie aktuell schon für unter drei Prozent Zinsen. Das günstige Girokonto mit Dispo kostet Sie hingegen das Doppelte. Testsieger Fidor verlangt derzeit 5,99 Prozent auf den Dispo. Andere Banken wie die norisbank fordern sogar über zehn Prozent. Sie sehen: Ein Kleinkredit kommt Sie deutlich billiger als ein Dispokredit. Zumal Sie den Kleinkredit bequem über ein paar Monate oder gar Jahre abzahlen können. Aus dem Dispo kommen Sie mitunter nie wieder raus.

Tipp: Stecken Sie bereits in der Dispofalle, schulden Sie um. Nehmen Sie einen Kleinkredit zu günstigen Zinsen auf und gleichen Sie mit diesem den Dispo auf Ihrem Konto aus. Das ist günstiger und erhält zudem Ihre Bonität.

Jedermannkonto keine Alternative zum „normalen“ Giro

Eventuell liebäugeln Sie auch mit dem neuen Jedermannkonto bzw. Basiskonto auf Guthabenbasis? Keine gute Idee. Weil sich die Banken die Annahmepflicht per Gesetz von Ihnen als Kunde teuer bezahlen lassen. Zwar muss Ihnen jede Bank ein solches Jedermannkonto einräumen. Egal wie hoch bzw. „geregelt“ Ihr Einkommen ist. Egal ob Sie Einträge bei Schufa und Co. oder keinen festen Wohnsitz haben. Aber wie gesagt: Diesen Service gibt es bei den meisten Banken nicht umsonst. Weil der Gesetzgeber das Jedermannkonto bzw. Basiskonto zur Pflicht macht. Ohne stichhaltige Gründe darf die Bank Ihnen daher das Basiskonto nicht verweigern. Nur: Die Preise für dieses Konto dürfen die Banken selbst festlegen. Kein Wunder also, dass diese dafür ihre Kunden richtig schröpfen.

Ein Test von Stiftung Warentest (11/2017) stellte bei über 100 Banken mitunter horrende Kosten fest. Die Preisspanne reichte von null bis über 300 (!) Euro. Dagegen sind selbst viele Premiumkonten mit Zusatzleistungen regelrecht günstig. Übrigens schnitten vor allem Filialbanken schlecht ab. Teuerste im Test: die Bremische Volksbank, die für ihr Basiskonto 328,30 Euro pro Jahr fordert. Zu teuer? Ja. Denn es geht auch komplett umsonst, für null Euro. Mit unseren Girokonto Testsiegern oben oder selbst bei so manchem Konto ohne Schufa. Dank Direktbanken, die vor allem auf Telefon- sowie Onlinebanking setzen.

Vorteil Direktbank: Bei so mancher bekommen Sie sogar noch einen kleinen Zins. Bei comdirect sowie Fidor ist sogar ein Tagesgeldkonto dabei. Ebenfalls kostenlos. Zugegeben: Darauf kommt es Ihnen ohne festes Einkommen sicher weniger an. Doch ein Jedermann-Konto ist für Sie – siehe oben – leider nicht die beste Wahl. Ebenso wie die typischen Filialbanken. Denn auch diese kassierten laut Stiftung Warentest allesamt über 100 Euro für das Basiskonto. Postbank, Commerzbank, Deutsche Bank oder Targobank verlangten allesamt (und teils sogar weit) über 100 Euro für das Jedermann-Konto.

Girokonto für Arbeitslose: Direktbanken vorn

Einzig die Basiskonten der Direktbanken können überzeugen. Viele gewähren Ihnen das gesetzliche Jedermann-Konto zum Nulltarif. Dann jedoch wie erwähnt ohne Dispo und in der Regel auch ohne Kreditkarte. Das dürften Sie aber sicher verkraften können.

Fazit zum Girokonto für Arbeitslose: Obwohl es für Arbeitslose keine speziellen Konten gibt, können Sie einige hundert Euro sparen. Mitunter können Sie Ihre Kosten sogar drastisch senken. Und zwar auf null Euro im Jahr. Ein Kontowechsel lohnt also durchaus. Besonders, wenn Sie Ihr Girokonto derzeit (noch) bei einer Filialbank führen. Sicher müssen Sie bei einer Direktbank Abstriche machen. Einen persönlichen Service vor Ort gibt es bei Direktbanken nicht.

Doch wie oft brauchen Sie diesen? Bei comdirect zum Beispiel erhalten Sie ein Girokonto zum Nulltarif und können alles bequem per Onlinebanking managen. Der Clou: Versteckte Kosten gibt es bei comdirect ebenfalls nicht. Weder für Überweisungen, Dauerauftrage und und und. Als Kunde von comdirect können Sie zudem das Filialnetz der Mutter Commerzbank nutzen. Etwa zum Einzahlen bzw. Abheben von Bargeld.

Bei der Commerzbank dagegen müssten für das kostenlose Girokonto mindestens 1.200 Euro auf Ihr Konto eingehen. Jeden Monat. Ohne Job und erst recht mit ALG II kaum bzw. eben nicht möglich. Bei der Onlinetochter aber schon. Warum also wollen Sie weiterhin für Ihr Girokonto zahlen? Schließlich gibt es das auch ganz umsonst…